Der Berufsverband der Schweizer Ärzteschaft (FMH) hat am 18. Mai 2016 ein fünfseitiges Dokument zum "Umgang mit sozialen Medien - Empfehlungen für Ärztinnen und Ärzte" veröffentlicht.
Diese Empfehlungen richten sich an Ärzte sowie Medizinstudierende und wohl auch mind. teilw. an nichtärztliche Gesundheitsfachpersonen. Sie sollen ihnen als "Orientierung und Hilfestellung" dienen, auf "Risiken und Gefahren" im Umgang mit sozialen Medien aufmerksam machen sowie "im korrekten Umgang im besonderen Kontext ihres Berufes" Unterstützung bieten.
Konkret wurden folgende Empfehlungen formuliert:
Empfehlungen 1: Vertraulichkeit von patientenbezogenen Informationen
"Sehr zurückhaltende" Verwendung "patientenbezogener Informationen"; Patientenfotos oder -videos nicht mit privat (mit)genutzten Geräten erstellen; fachlichen Austausch unter Berufskollegen (bspw. Fallbesprechungen) nur in "geschlossenen Gruppen auf professionellen und geschützten" Plattformen führen etc.
Empfehlungen 2: Arzt-Patienten-Beziehung
Empfehlungen 2: Arzt-Patienten-Beziehung
Kommunikation mit Patienten nicht über private sondern "professionell-berufliche" Accounts führen; "Freundschaftsanfragen" von Patienten auf "privaten Accounts soweit möglich zurückweisen"; Patienten die Risiken der Nutzung von sozialen Medien erläutern etc.
Empfehlungen 3: Verhältnis im Arbeitsumfeld
Die Regeln der FMH-Standesordnung zum "kollegialen Verhalten und unzulässiger Kritik" gelten auch in den sozialen Medien; Grundsätze der "respektvollen und sachlichen beruflichen Kommunikation" beachten etc.
Empfehlungen 4: berufliche, private und öffentliche Auftritte und Beiträge
"Berufliche und private" Informationen, Kommentare etc. "zurückhaltend, sachlich und objektiv gestalten"; "konkrete Empfehlungen und Behandlungshinweise wenn überhaupt nur gegenüber persönlich bekannten Personen abgeben"; Schutzmassnahme: Beiträge zur eigenen Person regelmässig im Internet suchen und überprüfen etc.
Empfehlungen 5: Datenschutz und Datensicherheit
Empfehlungen 5: Datenschutz und Datensicherheit
Zugriffe einschränken sowie Privatsphäreeinstellungen auf "höchste Vertraulichkeitsstufe" setzen; "allgemeine organisatorische und technische Vorkehrungen" zum Datenschutz sowie Datensicherheit umsetzen; "vertrauliche medizinische Informationen" gesichert oder verschlüsselt austauschen etc.
NB die "Privacy Policy" der FMH ist online abrufbar.
Michal Cichocki